„Das ist die Art und Weise, wie in den USA verhandelt wird. Daran werden wir uns gewöhnen müssen.“

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Karin Keller-Sutter und Guy Parmelin äußerten sich am Donnerstag, nachdem ihre Reise, mit der sie sich für eine Senkung der von Donald Trump verhängten Zölle in Höhe von 39 Prozent einsetzen wollten, gescheitert war.

Die Reise von Guy Parmelin und Karin Keller-Sutter in die USA endete mit einem Misserfolg.
Das Glücksspiel des Bundesrats, die USA in letzter Minute zum Rückzug von den seit Donnerstag auf den Grossteil der Schweizer Exporte erhobenen Zöllen von 39 Prozent zu zwingen, ist gescheitert. Die beiden nach Washington gereisten Bundesräte Karin Keller-Sutter und Guy Parmelin kehrten mit leeren Händen zurück . Seit Donnerstagmorgen sind die Zölle auf die Schweiz in Kraft.
Die beiden Minister sprachen heute Nachmittag in Bern öffentlich über dieses Scheitern, das die Wirtschaftsakteure des Landes beunruhigt . Trotz dieses schweren Rückschlags durch die USA bleibt die Schweizer Regierung diplomatisch. Sie hat kein einziges scharfes Wort über Präsident Donald Trump verloren, den Hauptarchitekten dieser Zölle.
„Der Bundesrat ist weiterhin entschlossen, mit den USA eine Lösung zur möglichst raschen Senkung dieser Zölle zu suchen“, heißt es in einer Mitteilung. Zollliche Gegenmassnahmen als Reaktion auf die erhöhten US-Zölle seien derzeit nicht in Erwägung zu ziehen. „Das ist die Art und Weise, wie in den USA verhandelt wird, und wir werden uns daran gewöhnen müssen“, erklärte Guy Parmelin.
«Es ist eine Enttäuschung, aber wir müssen damit leben», erklärte der Bundespräsident an einer Medienkonferenz. Der Bundesrat erklärte zu dem kurzfristigen Besuch, er habe ihn unternommen, um die Gespräche fortzusetzen und die Kontakte auszubauen. Um den Verlust zu kompensieren, wurde der amerikanischen Regierung ein neues Angebot unterbreitet, dessen Details nicht veröffentlicht wurden. Dieses wurde laut Guy Parmelin positiv aufgenommen. «Letztendlich liegt der Entscheid aber beim Bundespräsidenten», sagte Karin Keller-Sutter.
Die von Donald Trump verhängten Zölle werden rund 60 Prozent der Schweizer Exporte betreffen und gewisse Branchen stark treffen. Der Bundesrat will die Kurzarbeitsdauer (RHT) auf 24 Monate (aktuell 18 Monate) verlängern, um den Unternehmen mehr Zeit zu geben, sich an die neue Marktsituation anzupassen. Zudem will der Bund die Beantragung und den Bezug von Kurzarbeitsentschädigungen erleichtern.
20 Minutes